Sparen geht heute anders

Wie lege ich mein Geld am sichersten an, damit Sparen sich wieder lohnt? Das Sparbuch und die Rentenversicherung der Eltern und Großeltern funktionieren nicht mehr. Nullzinsen beim Sparbuch und selbst bei Bundesanleihen machen mich jedes Jahr etwas ärmer, selbst bei nur geringer Geldentwertung. Jammern hilft aber nicht! Stattdessen muss ich andere, ebenfalls bewährte Formen der Geldanlage auswählen, die für Sparpläne mit monatlichen Einzahlungen von 100 Euro ebenso passen wie für Investments von 100.000 Euro und mehr.

Mit Save Now Loslegen

Wenn ich mir beim Sparen den Erfahrungsschatz der Eltern und Großeltern zunutze gemacht habe, war das zumeist eine gute Leitlinie. Heute muss ich allerdings umdenken. Denn das Sparbuch und die Kapitallebensversicherung – die mit zusammen 1.500 Milliarden Euro privatem Sparvermögen beliebtesten Sparformen der Eltern und Großeltern - funktionieren bei Niedrig- und Nullzinsen nicht mehr.

Für das Sparbuch bedeuten Nullzinsen, daß zum Beispiel ein Betrag von 1000 Euro bei einer jährlichen Inflationsrate von 1,5 Prozent nach fünf Jahren nur noch eine reale Kaufkraft von circa 930 Euro hat. Im Übrigen liegen die Sparzinsen in Deutschland nicht erst seit der Null- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank unter der Inflationsrate; in Deutschland ist das vielmehr bereits seit 2004 mit wenigen kurzen Ausnahmen der Normalfall, das Sparbuch kann also seine Sparfunktion bereits seit längerem nicht mehr richtig erfüllen.

Sparbuch real

Die klassischen Kapitalleben- und Rentenversicherungen funktionieren im Niedrigzinsumfeld aus einem einfachen Grund ebenfalls nicht mehr: die Versicherungsunternehmen legen das Sparvermögen ihrer Kunden ganz überwiegend in deutschen Staatsanleihen oder Pfandbriefen an, um die fest zugesagte jährliche Garantieverzinsung zu finanzieren.

Die Renditen dieser Bundesanleihen gingen aber während der letzten 30 Jahre dramatisch zurück. Konnte zum Beispiel ein Lebensversicherer, der 1989 eine Bundesanleihe mit 10-jähriger Laufzeit erwarb, eine jährliche Rendite von über 9,5 Prozent des angelegten Betrags vereinnahmen, waren es beim Erwerb einer solchen Bundesanleihe im Jahr 2010 nur noch 2,5 Prozent, und Mitte 2020 ist die jährliche Rendite mit minus 0,3 Prozent negativ.

Bundesanleihe nominal und real

Das heißt, wer Mitte 2020 einen Betrag von 1.000 Euro in eine Bundesanleihe mit 10-jähriger Laufzeit anlegt, erhält in Summe bis Mitte 2030 nur etwa 970 Euro vom Bund zurückbezahlt. Und dabei ist die Geldentwertung noch gar nicht berücksichtigt. Geht man wie beim Sparbuch-Beispiel von einer jährlichen Inflationsrate von 1,5 Prozent aus, haben die vom Bund in 10 Jahren Mitte 2030 zurückzuzahlenden circa 970 Euro dann nur noch eine reale Kaufkraft von circa 840 Euro!

Die Beispiele haben deutlich gemacht: Die beliebtesten Sparformen der Eltern und Großeltern, das Sparbuch und die Kapitallebensversicherung können ihren eigentlichen Zweck, mein Erspartes nach Inflation, Kosten und Steuern real zu mehren, heute nicht mehr erfüllen.